22.04.2024rss_feed

Dänemark: Weiterer Schlachtstandort von Danish Crown vor dem Aus

© Danish Crown

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Der dänische Fleischkonzern Danish Crown (DC) baut weitere Produktionskapazitäten ab und will im September 2024 die Schweineschlachtung und -verarbeitung im dänischen Ringsted aufgeben. Anstelle des Exportgeschäfts werde nun der Schwerpunkt auf das Geschäft mit verarbeiteten und höherpreisigen Schweinefleischprodukten insbesondere in Europa gelegt, berichtet Agra Europe.

 

Der dänische Fleischhersteller Danish Crown bekommt zu wenig Schlachtschweine angeliefert und schließt mit Ringsted einen weiteren Standort. Wie das genossenschaftliche Unternehmen mitteilte, soll damit die Effizienz im Gesamtunternehmen gesteigert werden.

 

Kapazitäten nicht ausgelastet

Seit Jahren leidet DC unter einem rückläufigen Schlachtschweineangebot und einer unzureichenden Auslastung seiner Kapazitäten. Deshalb waren bereits zuvor andere Standorte geschlossen oder Kapazitäten verringert worden, darunter auch im mecklenburg-vorpommerschen Boizenburg. Außerdem haben sich die Absatzmöglichkeiten beim Drittlandsexport eingetrübt; das Wachstum und die Wertschöpfung bei DC soll künftig verstärkt über höher verarbeitete Produkte erfolgen, berichtet Agra Europe.

 

Exportmenge nicht mehr allein im Fokus

In Ringsted werden laut DC derzeit rund 45.000 Schweine pro Woche geschlachtet. In den nächsten drei Jahren sollen rund 34 Mio. Euro für Investitionen in Horsens, Herning, Vejen und Blans bereitgestellt werden. Es werde alles getan, um die Effizienz in den Schlachthöfen zu erhöhen und noch mehr verarbeitete Produkte zu verkaufen. Seit 2021 ist die Zahl der zur Schlachtung angelieferten Schweine bei DC deutlich zurückgegangen. Seitdem hat es einen Strategiewechsel gegeben, indem das Unternehmen nicht mehr als günstiger Rohstofflieferant für weltweite Kunden, sondern durch höhere Wertschöpfung mit stärker verarbeiteten Lebensmitteln sowie mit Nachhaltigkeit wachsen will.

 

Mehr Potenzial bei Verarbeitungsware

Beispiel ist das modernisierte Bacon-Werk in der Nähe von Manchester, in welches rund 130 Mio. Euro investiert wurden. Dort werden mittlerweile jährlich mehr als 200 Mio. Packungen Speck an drei große britische Kunden verkauft. Der weltweite Schweinefleischhandel habe sich in den letzten Jahren erheblich verändert, der Markt für den Export von Schweinefleisch zur weltweiten Verarbeitung werde mittlerweile von Spanien, den USA und Brasilien dominiert. Potenzial wird jedoch für verarbeitete und höherpreisige Schweinefleischprodukte insbesondere in Europa gesehen, wobei DC auch mit einer klimaschonenden Erzeugung punkten will.


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